
Samstag, 9.7.05
Heute ist unsere erste
Woche in Dänemark rum und wir legen einen Strandtag ein. Bei einer zweistündigen
Strandwanderung (heute mit Sonnencreme) stellen wir fest, dass der Leuchtturm in
der Düne hier am Ende der Bucht liegt und lediglich die Entfernung auf der
Straße 15 km beträgt. Jetzt haben wir uns unser Mittagessen und Peter den
anschließenden Mittagsschlaf redlich verdient. Dann gibts den vorläufig letzten
Irish-Coffee, denn unser Cognac-Vorrat neigt sich dem Ende zu. Vielleicht
schmeckts ja auch mit Wodka.

Sonntag, 10.7.05
Heute ist nochmal ein
Faulenzertag bei strahlendem Sonnenschein. An der Steilküste springen einige
Jugendliche tief runter in den weichen Sand, Paraglider schaukeln über der
Küstenkante

- ein herrlicher Urlaubstag an diesem Wahnsinnsstrand. Unser Nachbar
gegenüber (Eura aus einem Autohaus in Ansbach, Kennzeichen BA-, Hund heißt Lisa)
ist auch Leser im Wohnmobilforum, aber leider hab ich vergessen nach seinem
Nickname zu fragen. Mal sehen, ob er sich meldet. Nach einer weiteren
Strandwanderung frei nach Pfarrer Kneipp gibts wieder einen malerischen
Sonnenuntergang.
Montag, 11.7.05
Während ich mich auf dem
Weg zum Wasserholen bei unseren Nachbarn festgequatscht habe, hat Peter das Womo
klar gemacht, mir die Flaschen abgenommen und selbst Wasser gefasst, und mit 1
Stunde Verspätung gings los.
Im dänischen Campingführer habe ich einen
Superplatz direkt am Ostseestrand bei Fjellerup im Norden von Djursland
rausgesucht. Über die Autobahn fahren wir erst mal bis südlich von Aalborg und
dann am landschaftlich herrlichen Mariager-Fjord entlang. Bei Aldi in Randers
werden die Vorräte aufgefüllt und dann auf zum Superplatz.
Schon an der
Rezeption konnte man bis zum Strand gucken und als wir dann auch noch einen
Platz in der ersten Strandreihe zugeteilt bekamen, schien alles perfekt. Leider
trübte ein Maschendrahtzaun unsere Aussicht, auf dem Platz stand wohl wochenlang
ein großes Zelt und es war kein Gras mehr da. Also gut, sitze ich nun hinter
Gittern, höre neben den Möwen noch 3 verschiedene Radiosender und direkt
zwischen unserem Maschendrahtzaun und Strand führt eine Straße durch den
Strandhafer. Mann, sind wir verwöhnt von der Nordseeseite oder vielleicht auch
zu anspruchsvoll, weil wir so teuer wohnen. Also hör ich auf zu nörgeln, es
hätte schlimmer kommen können. Raus aus den Klamotten und auf zum weißen
Sandstrand aus dem Prospekt- und es kam noch schlimmer: Der Sandstrand ist 3
Meter breit, mit Handtüchern und Menschen dicht belegt, davor 5 Meter alter und
neuer stinkender Tang auf ekligen Kieselsteinen.

Nix mit Strandwandern, denn die Kieselsteine liegen auch im Wasser und wo der Ostseesand anfängt, wachsen Pflanzen und dazwischen schwimmen Quallen, zum Teil mit langen roten Fäden dran - diese liebt man ja besonders. Wären wir doch in Lökken geblieben. Zur Aufmunterung gibts heute Abend Krabben in Knobibutter mit Eisbergsalat und hinterher Skagens Snaps. Und grad kommt Peter mit der Nachricht, dass es hier Internetverbindung gibt. Ist ja eigentlich ein schöner Platz, den Tang seh ich von hier aus gar nicht, die Sonne scheint, die Ostsee ist blau...... und gegen 22:00 gabs noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Ostsee.

Dienstag, 12.7.05
Heute gehts weiter nach
Süden, erst mal über kleine Straßen quer durch Djursland, durch Waldgebiete,
vorbei an wunderschönen Fachwerkhöfen mit Strohdächern, die versteckt hinter
Hecken liegen.
In Aarhus besuchen wir das Museumsdorf Den Gamle By, wo die Zeit
vor 100 oder 200 Jahren mitten in der Großstadt stehen geblieben ist und die
Bildzeitung noch getrommelt und gereimt wird.

Anschließend machen wir noch einen Spaziergang durch den angenehm kühlen Botanischen Garten nebenan und dann gehts geradewegs weiter zu einem weiteren Supercampingplatz nördlich von Fredericia in Trelde. Das Städtchen ist wie aus dem Bilderbuch,

das Wetter auch, der Platz hat einen schönen Pool und ein Internet-Cafe und trotzdem hat wieder mal das Prospekt gelogen: 214 steile Treppenstufen führen runter zum tangversifften Strand, der zwar tatsächlich 800 Meter lang sein mag, aber alle 10 Meter hohe Steinwälle gegen die Ostsee aufgeschichtet sind und das Wasser ist mit Wasserpflanzen dicht bepflanzt, damit sich auch hier die Quallen wohl fühlen.

Der Platz selbst ist familienfreundlich und langsam hasse ich
Urlaubscampingplätze. Gekreische und Trubel den ganzen Tag bis in die Nacht
hinein und dazwischen das gleichmäßige Bumbum der vier riesigen Hüpfkissen. Hier
gehören wir nicht her und morgen flüchten wir zurück ins wohnmobilfreundliche
Deutschland und träumen von den herrlichen einsamen Stränden der Jammerbucht.