Ostersonntag, 16.4.06

Faulenzertag auf Bernds Terrasse. Frebekas sind mit dem Roller nach Locarno gefahren, um von dort eine Bahnfahrt nach Domodossola zu unternehmen.

  

Und nebenbei beobachten wir weiterhin - wie bereits seit Tagen - das unorthodoxe Glockengebimmel des oggebioschen Kirchengeläutes, das kurz vor der vollen Stunde bereits die Stunden läutet, um zwei Minuten später nochmal die Stunde zu bestätigen. Außerdem gibts außerplanmäßig vormittags Melodiegebimmel, ebenfalls ohne erkennbaren Grund.

Nach Rückkehr der Osterausflügler aus der Pfalz gibts Cappuccino, einen Baumkuchenkäfer und ein Selbstauslöserfoto.

    

Heute Abend wollen wir grillen und Frebekas wollen Fisch essen, weshalb mich Bernd fragt: Christel, host en Dill do?  Hihi, wozu, ich hab doch Peter mit, brauch doch keinen Dildo.

   

Unser Grillabend gestaltet sich etwas schwierig, da die Einweggrills vom letzten Jahr sind und der Spiritus im Anzünder ausgetrocknet ist. Aber mit viel Geduld klappts nach Verbrauch des 3. Grills.

Ostermontag, 17.4.06

Frebekas müssen nach Hause und nach dem Frühstück machen wir uns mit Bernd auf den Weg zu den Borromeo-Inseln. Mit dem Schiff gehts ab Villa Taranto

 vorbei an Villen in blühenden Gärten 

   

zuerst zur Isola Madre, die wir leider nur vom Schiff aus angucken können, weil Bruno dort nicht aussteigen darf.

   

Dann landen wir auf der Isola Bella, und der Trubel erschlägt uns fast. Alles voller Nippes-Stände, teure Fressbuden und Menschenmassen wälzen sich durch die engen Gassen. Ohne die Buden und Touris  wärs hier bestimmt sehr schön.

Blick auf die Fischerinsel, die wir als nächstes besuchen.

  

Hier ists nicht ganz so schlimm, und wir finden auch ein Eckchen

   

um uns ein Stück Pizza und Pommes mit Majo reinzuziehen. Dann gehts bei zwei Cappuccinos zurück aufs Festland und einen kurzen Moment überlegen wir, den Garten der Villa Taranto zu besuchen. Allerdings schreckt uns der Eintrittspreis von 8,50 € p.P. ab - ist wohl der Einheitspreis für einen Touristenmassengartenbesuch hier am Lago.
Bernd verabschiedet sich nun auch Richtung Heimat und wir fahren die total verstopfte Uferstraße - vorbei an riesigen feudalen Hotels und Villen - gen Süden und landen hinter Lesa auf einem herrlichen Campingplatz mit unverbaubarem Blick auf den Lago Maggiore. Urlaubsfeeling pur, eigener Strand mit Liegestuhl und Sonnenschirm. Die Berge sind hier im Süden des Lago Maggiore nicht mehr sehr hoch, eher Hügel, und sind bis obenhin mit vereinzelt liegenden Villen bebaut.

  

    

Wie das so nett an den Berg geklebte Dörfchen heißt, werden wir morgen herausfinden, denn heute sind wir ziemlich platt vom Schritttempo auf der Uferstraße. Nach einer Lasagne im Campingplatzrestaurant genießen wir den Seeblick und beschließen, den Comer See und Mailand und Bergamo ausfallen zu lassen, denn der Trubel heute auf den Borromeo-Inseln hat uns gereicht. Jetzt wollen wir Landschaft, See und Ruhe genießen.
So beim Blick über den herrlichen See fiel mir ein, meine Einstellung zu dem Igel, der sich seit Tagen in meiner Hosentasche eingenistet hat, mal zu überdenken, denn die Preise hier machen mir Probleme.  8,50 € für 2 Gabeln voll Lasagne von 2,5 x 5 x 10 cm in der Campingkneipe (zusätzlich 1,50 € p.P. für die Tischdecke, die wir nicht gebraucht hätten). Ein trockenes Toast-Sandwich mit ner halben Scheibe Aldi-Schinken bei Selbstabholung auf der Isola Bella kostet 3 € - das sind volle 6 DM für 2 Scheiben Toastbrot. 8 Brötchen für 5 € ( 10 DM) in Chur, also nur Wasserweck, keine Torte, - ich könnte mich gerade reinsteigern, denn für den Preis von 4 kleinen Bierchen gibts daheim nen ganzen Kasten und bei Aldi ne volle Urlaubsration. Aber egal, die Aussicht übern Lago ist erste Sahne und morgen koch ich wieder selbst. BerndF ist inzwischen bei Freiburg gelandet und Peter rodet gerade alle umliegenden Hügel. Bruno sägt auch schon und wenn Jürgen von der Lippe fertig ist, mach ich auch ins Bett.
 

Dienstag, 18.4.06

Ein wunderbarer Sommertag, 25°, blauer Himmel, Strandwetter, Faulenzertag.

  

Während wir uns einen Sonnenbrand holen beobachten wir das Balzverhalten der Erpel, die jeweils zu dritt um eine Dame buhlen.

Gegen Nachmittag kommen von jetzt auf gleich dunkle Wolken übern Berg, legen sich übern See und gewittern dort 2 Stunden lang rum, während hier am Ufer die Sonne scheint und Peter im Alkoven ratzt. Gespenstige Atmosphäre.

   

Nach dem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang durch die schmalen Sträßchen von Solcio (jetzt wissen wir auch, wo wir sind) und vorbei an Villen am Hang in parkähnlichen Gärten mit großen bösen Hunden drin. Erstaunlich ist, dass es die Italiener fertig bringen, Neubauten sofort uralt und verkommen aussehen zu lassen, während die Gärten gehegt und gepflegt aussehen. Alles grünt und blüht, hunderte bepflanzter Bottiche säumen den Hof, während halbfertige Umzäunungen schon wieder zerfallen und der Putz am Haus abblättert. Aber vielleicht verleiht gerade dies der Gegend den besonderen Charme. Es begegnet uns kein Mensch, die Häuser scheinen ausgestorben, lediglich in der einzigen Bar im Ort sind alle alten Männer versammelt und palavern.