Graue Herbststimmung am Bannwaldsee

 

Sonntag, 29.9.2013
Faulenzertag

An ausschlafen ist nicht zu denken in Nesselwang. Um 7:20 hupt der Bäcker und anschließend toben die Kirchenglocken. Der Himmel hängt runter bis zum Boden, und es sieht nicht so aus, als wolle er sich wieder erheben.

Nach dem Frühstück ists noch immer neblig und wir packen zusammen, damit wir noch vor der Mittagspause auf dem CP Bannwaldsee einchecken können. Es gibt zwar vor dem Campingplatz einen Stellplatz, aber so dicht an der Straße wollen wir unsren Urlaub nicht verbringen.

Jetzt stehen wir vorn am Wasser, haben Sicht auf den See, soweit der Nebel es zulässt, und alles ist gut.

Es ist jetzt richtig herbstlich hier und wir machen gleich mal einen kleinen Spaziergang am See entlang.

  

Der Nebel hat sich zwar ein wenig verzogen, aber richtige Sicht gibts noch keine. Macht nix, auch diese Stimmung hat was.

Nach Peters Matratzenhorchdienst machen wir noch einen kleinen Spaziergang zur anderen Seite raus, und dann ists schon Zeit fürs Abendessen. Das gibts heute vorn in der Gaststätte.

Peters Pfeffersteak sieht zwar bissi mickrig aus, aber das liegt am großen Teller. Außerdem gabs noch mehr Spätzle und nen Salat.

Mein Wildschweinteller war genauso groß, also die Portion war riesig, und ich hab nur einen Knödel gepackt. Und auch vom Rotkraut hat mir ein Löffel voll gereicht. Es war richtig lecker und jetzt sind wir pappsatt.

 

Montag, 30.9.2013

Es hat nachts fürchterlich geschüttet und und ich hatte die Hoffnung, dass der Regen die Welt wieder blank geputzt hat. Leider war dem nicht so.

Gegen Mittag haben wir die Hoffnung auf Sonne aufgegeben, und machen uns auf den Weg nach Schwangau, denn irgendwas müssen wir ja tun.

  

Bruno ist gut drauf und marschiert munter drauf los.

Die Welt ist weiterhin grau in grau, und die Berge bleiben uns verborgen. Dementsprechend fallen die Bilder auch vernebelt aus.

  

Auf den Wiesen stehen Silberreiher, und das Holzlager hier sieht aus wie ein großes Insektenhotel. Also zu sehen gibts trotz Nebel einiges.

  

In Schwangau schauen wir uns die blumengeschmückten Häuser an,

  

und bewundern auch den ein oder anderen Bauerngarten, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

  

Auf fast jedem Pfosten sitzt einer und lauert auf Beute,

und hier auf den Stalldach hat sich ein Falke niedergelassen.

  

Zu den Reihern haben sich nun auch die Möwen gesellt, und Bruno säuft sich mal ordentlich satt, und setzt sich dabei auf einen dicken Stein. Normalerweise geht er ins Wasser, aber heut ists ihm wohl zu kalt.

Jetzt waren wir fast 3 Stunden unterwegs, haben 9 km zurückgelegt, und das reicht für heute. Mehr Aktivitäten kommen nicht. Wir machens uns im warmen Womo gemütlich und relaxen.

 

Dienstag, 1.10.2013

Heute ist die Luft klar, wir sehen den Himmel wieder, das hebt die Stimmung. Und wir sehen auch, dass wir direkt hinter uns die Berge haben. Hohe Berge. Und auch das gegenüberliegende Ufer ist deutlich erkennbar.

Doch direkt neben uns zieht gerade ein Nachbar ein. Bevor er sein Vorzelt aufbaut packen wir und machen uns vom Acker. Er war zwar nicht der Grund, aber es gab nun keinen Grund mehr zu bleiben, denn der vermeintlich unverbaubare Blick auf den See ist weg.

Jetzt sehen wir auch die restliche Landschaft. Hier ists wirklich schön, und sogar das Schloss vom Ludwig sieht man.

Wir haben als nächstes Ziel Leutkirch geplant und die Navi-Tussi damit gefüttert. Aber auch heute geraten wir und sie wieder an unsre Grenzen, denn die B310 ist immernoch gesperrt und wieder werden wir umgeleitet. Aber wir sind vorgewarnt und tun nicht, was uns gesagt wird, sondern ich entscheide.

Puh, geschafft. Wir sind auf der Autobahn. Aber kurz nach der Abfahrt erwischt es uns wieder. Leutkirch ist nicht direkt erreichbar und wieder werden wir über winzige Ortschaften umgeleitet. Die Landschaft ist aber wunderschön, Friede-Freude-Eierkuchen-Einsamkeit, und unendlich viele Katzen auf den Wiesen, weitab von den Höfen. Soviele Katzen haben wir noch nirgends gesehen.

Mit der Navi-Tante haben wir wieder Theater, sie will uns in jeden Schotterweg reinschicken. Die Strecke passt ihr nicht. Egal. Irgendwann kommen wir trotzdem in Leutkirch an und finden auch gleich den Stellplatz. Eigentlich ist er schön, und die Sonne ist auch da. Aber so wirklich überzeugt sind wir nicht und fahren erst mal einkaufen, denn vorgestern ist meine SD-Card nur noch in Fetzen aus dem Fotoapparat rausgekommen. Ich brauch ne neue.
Und hinterher beschließen wir gleich nach Bad Wurzach weiterzufahren, und das war gut so.

Hier gefällts uns.

Das Städtchen gucken wir uns auch gleich mal an:

  

  

Und dann gibts einen warmen Zwiebelkuchen in einem Cafe-Bistro. Wir haben Hunger.

Auf dem Rückweg kommen wir an diesem Projekt vorbei: Der mobile Garten.

  

Grundschüler haben in Säcken und Körben Gemüse gepflanzt und zeigen, dass auch so überall gegärtnert werden kann.

Dann gehts am Kurpark entlang wieder zurück auf den Stellplatz.

 

Bruno ist jetzt ziemlich fertig mit der Welt, und Peter erklärt sich solidarisch und sucht nach einem Stück Mohnkuchen und nem Käffchen ebenfalls sein Körbchen auf.

Und während die beiden Männer schlafen, geh ich mal schnell ins Ried, denn direkt unterhalb des Stellplatzes fängt das größte intakte Hochmoor Mitteleuropas an.

  

Ich komm aber nicht weit, denn mir ists doch ein wenig zu einsam, so ganz ohne Begleitung, und nach diesem Weg dreh ich wieder um. Wir machen das morgen alle gemeinsam nochmal.

Und weil wir im Ort keine Kneipe gefunden haben, die uns passt, weils nur Döner und Pizza gab, fang ich mal an zu kochen. Ich hab ja noch ein Lendchen im Kühlschrank und wir werden nicht verhungern.

  

Schmegge musses.

Und es hat geschmeckt. Hinterher gibts noch Feigen und flüssigen Nachtisch, und unsre Welt ist in Ordnung.

 

 

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