Mittwoch, 10.6.09

Brauereienweg Aufseß

Aufseß steht im Guinnessbuch der Rekorde als Gemeinde mit der höchsten Brauereidichte, nämlich 4 Brauereien auf 1.500 Einwohner. 
Außer dem 14 km langen Brauereienweg in 4 Etappen gibt es noch weitere ausgeschilderte Wanderwege, die uns allerdings als Anfänger zu lang sind. Wiebke und Konrad haben sich ja frisch mit Walkingstöcken ausgestattet und nach den Trockenübungen gestern während des Feierabendbierchens wirds heute ernst.

Unsere Platznachbarn sind bereits losgelaufen, als wir mit dem Frühstück gerade erst anfingen, und großspurig prophezeien wir, dass wir sie locker noch einholen würden

Nachdem  wir uns den Wanderpass zum Abstempeln in der Brauereigaststätte abgeholt haben, macht der Chef noch ein schönes Bildchen von uns, denn wer weiß in welchem Zustand wir nach der Tour wieder hier ankommen

Wir fangen auf Anraten mit der längsten Etappe an, finden auch gleich am Ortsausgang das Wanderzeichen, kämpfen noch ein wenig mit den Stöcken, und marschieren in munterem Tempo drauf los.

  

Der gut angelegte Weg führt uns erst durch Wiesen - weit und breit außer uns niemand - dann kommt ein Wäldchen, 

   

und wieder sehen wir endlose Wiesen und Felder vor uns, wobei wir denken, dass die 5 km nach Sachsendorf wohl bald rum sein müssten.

Jetzt sehen wir die ersten Häuser. Aufatmen, wir habens geschafft. 

Und dort unten ist die Brauerei Stadter. Außer uns sitzen noch einige Bierwanderer dort und trinken schon zur Mittagszeit ihr Pflichtbierchen.

Wir nun auch. Schmeckt. Also Bier am hellen Mittag geht tatsächlich schon. Zur Sicherheit gibts noch eine Brezen zum aufsaugen. 
Dann holen wir unseren ersten Stempel ab und ziehen leicht beschwingt weiter. Die ersten paar Meter spüre ich eine gewisse Schwere in den Knien, aber das gibt sich bald.

  

Die Landschaft wechselt nun

  

und dann gehts über die Aufseß, in der Bruno erst mal die heißgelaufenen Pfötchen kühlt, und rein in den Wald. Hier läuft sichs angenehmer als auf dem asphaltierten Weg. 

  

Schon nach kurzer Strecke sehen wir Mauerwerk - Freude kommt auf. Aber nixda, es ist nur das Schloss Oberaufseß, und wir müssen noch ein Stückchen weiter, und schon sind wir da. Diese zweiten 5 Kilometer liefen leichter als die ersten.
In der Aufsesser-Brauereigaststätte treffen wir nun unsere Nachbarn vom Stellplatz. Hurra, wir haben sie eingeholt
Auch die Wanderer aus Sachsendorf, die vor uns losgelaufen sind und wohl ein Schleifchen eingebaut haben, treffen kurz nach uns ein. Mann, sind wir gut.

Prost.

Nun wirds Zeit fürs Mittagessen. Bratwürstchen mit Kraut, Wurstsalat, und Wiebke hat Sülze mit Bratkartoffeln, und weiter gehts.

Noch ein Blick zurück auf Aufseß, und dann müssen wir eine gewaltige Steigung hinter uns bringen. 

  

Ich geb ja zu, dass ich ein paar Mal stehen geblieben bin, bis sich mein Puls wieder in normalen Regionen bewegt hat. Bildermachen ist da ein gutes Alibi.
Wieder gehts durch einsame Wiesen und Felder, und eigentlich dachte ich, dass wir mehrere Wanderer unterwegs treffen. Wir sind aber weit und breit allein auf weiter Flur.

2 Kilometer sind jetzt ein Klacks, denn plötzlich taucht schon Heckenhof vor uns auf. 

  

Im Internet hab ich ja schon Bilder von Kathis Kultkneipe gesehen, aber das Original ist noch viel kultiger. Es ist wohl ein beliebter Bikertreff. Außer den Bikern finden wir auch wieder Bierwanderer hier. Man kennt sich schon und so trinken wir gemeinsam unser Pflichtbierchen.

Bitte recht freundlich und prost!

Jetzt sind wir doch schon etwas schlapper und ich wechsel mal vorsorglich die Schuhe, denn meine Ferse sticht. Dann nehmen wir die letzten 2 Kilometer unter die Sohlen. 

  

Der Weg geht nun leicht bergab und schon sehen wir Hochstahl. Ganz links zwischen Baum und Wald im Hintergrund sieht man sogar schon die Wohnmobile. 

Wir habens geschafft, sind nach 6 Stunden am Ziel angekommen, sind alle noch recht fit und lustig drauf, und jetzt kommt das Zielbier. 

Glücklich und zufrieden genießen wir unseren erfolgreichen Abschluss der Tour.

Bruno ist aber auch ein wenig platt und mit Rücksicht auf den armen Dackel, der nun seine Ruhe braucht, schleppen wir uns ins Womo, wo Peter erstmals die Dusche ausprobiert. Für mich blieb nach dem Einseifen leider nur noch kaltes Wasser übrig. Also von Duschvergnügen war dies weit entfernt. Und bei Konrad liefs Wasser aus der Heizungsöffnung, so dass Wiebke nicht in den Genuss des Duscherlebnisses kommt.

Zum Abendessen gibts Bierbraten und natürlich noch 1-2 Halbe. 

Wir bekommen feierlich unsere Urkunden als Fränkische Ehrenbiertrinker überreicht, und dann verabschieden wir uns in die Heia. Es war ein schöner Tag, an dem wir richtig Spaß hatten, die Tour war sehr unterhaltsam, der Weg bestens ausgebaut und beschildert, und wir werdens irgendwann wiederholen. 

 

Donnerstag, 11.6.

Heute werden wir durch Böllerschüsse geweckt, denn es ist Fronleichnam und die Prozession kommt gleich. Ruckzuck aus den Federn. Zuhause sieht man diese Bräuche ja leider nicht mehr. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, 3 Altäre wurden in einer Regenpause aufgebaut, 

  

und schon kommen sie.

  

Feuerwehr, Blaskapelle, Kommunionkinder, das Allerheiligste und die Gemeinde. Und beim Evangeliumlesen wieder Böller. Interessant ist, dass der Kopf der Prozession schon aus der nächsten Straße rauskommt, während Herr Pfarrer noch am vorigen Altar die Gemeinde segnet. Hochstahl ist halt nicht groß und das Kommando zum Böllerschießen kann locker mit Handzeichen weitergegeben werden, weil alles in Sichtweite ist.

Im Anschluss an die Prozession gibts vor der Kirche Bratwurst, Steaks und Kuchen, aber das Wetter ist mies und so komme ich ums Pflichtbier herum. Auf dem Rückweg werden wir noch gründlich nass und ich kann jetzt endlich meine Bilder sichten, während sich Peter, Konrad und Wiebke vom Unwetter in den Mittagsschlaf schaukeln lassen.

Rechtzeitig zum Abendessen  werden die Mittagsschläfer wieder wach und wir suchen uns in der Brauereigaststätte ein Plätzchen. Beide Räume sind proppenvoll und wir sind froh, dass wir gestern unserer Schäuferla vorbestellt haben.

  

Sehr gut hats geschmeckt, und hinterher einen Bierschnaps....  so kann mans aushalten. Um keinen Sitzplatz zu blockieren - naja, wir wollen halt auch rauchen

  

 - setzen wir uns nun draußen hin. Erst ein erneuter Schauer jagt uns gegen später wieder rein

  

und es wird ein lustiger Abend, der bis in die frühen Morgenstunden dauert.            Peter ist nicht immer der Größte.

Dass inzwischen die Stühle hochgestellt wurden, haben wir garnicht bemerkt. Aber schee wars.

 

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