Mittwoch, 7.5.08

Um 9:00 klopfts, und die Brötchen kommen. Muss mal nachprüfen, wie weit man von draußen durchs Fenster ins Bett gucken kann. Peinlich. Jedenfalls schlafen wir anschließend weiter, und während andere Leute ihr Mittagessen einnehmen frühstücken wir draußen in der Sonne bei wildem Vogelgezwitscher. Wir haben ja Urlaub.

Aber so wirklich urlauben können wir scheinbar nicht, sondern packen (entgegen unsrem Vorsatz vom gestrigen Abend) und fahren zum Kyffhäuser.

Unterwegs kommen wir an einer riesigen Hopfenplantage vorbei. Hab mich sowieso gefragt, wo die vielen kleinen Brauereien hier ihre Hopfen herbekommen.

Auf der Bundesstraße zum Denkmal haben wir bei der Umleitung irgendwie den Faden verloren und landen in Sondershausen. Machtnix, gucken wir uns den Stellplatz an, entsorgen, und fahren über Kelbra, also einmal mit der Kirche ums Dorf. Und von hier gehts angeblich 36 Kurven hoch zum Kyffhäuserdenkmal. Aber wir empfinden es als 4,5 km Dauerserpentinen. Und dann sind wir da. 2 € sind auf dem Parkplatz fällig. Und jetzt sehen wir auch das Denkmal.

  

Von hier aus sinds 15 Minuten zu laufen, aber da steht ja eine schmucke Kutsche mit zwei wunderschönen Pferdchen davor. 6 € mit Hund, den Luxus gönnen wir uns. Der Kutscher verputzt noch schnell sein Würstchen und dann kutschiert er uns.

Der Eintritt zum Denkmal kostet 12 € und wir sind oben.

   

Jetzt genießen wir erst mal die Aussicht über die gelben Felder, die mich nach der langen grauen Zeit noch immer begeistern. Dann gucken wir uns das Denkmal an.

   
Reiterstandbild Kaiser Wilhelm                      und hier ganz unten sitzt Barbarossa

   

Peter muss nun unbedingt ins Denkmal rein und auch die 247 Stufen hoch. 

   

Blick auf die Oberburg, und aus einem Fensterchen Blick auf Kaiser Wilhelms Gaul.

Der Burgbrunnen von oben

   

Hier darf man für 2 €  5 Stück von Barbarossas Gallensteinen aus einem Automat ziehen, und in den mit 176 m tiefsten Burgbrunnen der Welt werfen. Ich tu es nicht, mir reicht in Blick in die beleuchtete Tiefe.

  

Den Rückweg machen wir über die Unterburg, und gucken uns die alten Mauern an. Jetzt reichts aber endgültig. Schluss mit Kultur. Wir haben unser Soll erfüllt. Oder doch nicht? Da gibts ja noch die Barbarossa-Höhle. Also hin.

Nochmal 6 € pro Person wollen wir aber nicht zahlen, denn Bruno darf nicht mit, und ich hab mit langen Führungen und dem Geschwafel, bei dem ich nicht aussteigen kann, wenns mir reicht, sowieso meine Probleme. Und ob das Zeichen mit dem Foto am Eingang bedeutet, dass knipsen nicht erlaubt ist, frag ich gar nicht erst. Die Würfel sind gefallen, wir fahren also heim, und sind auf dem Stellplatz nicht mehr alleine.

Da steht doch tatsächlich noch ein zweites Womo. Und nicht nur das, sondern der per Plakat avisierte Zirkus hat schon ein paar Wagen hingestellt und die Pferdchen grasen bereits.

   

Cappu in der Sonne bei noch immer anhaltendem Vogelgezwitscher. Und dann kommt der Rest vom Zirkus und wir lernen die Belegschaft kennen, also die Zirkusfamilie. Es sind insgesamt 15 Leute, die aber im Gegensatz zu uns unterwegs richtig schaffen müssen. Die Kids üben Radschlagen und Verbiegen und freuen sich über den Platz auf der Wiese, denn meistens stehen sie auf gepflasterten Plätzen. Die Männer laden Container ab, und Lamas und Kamele grasen inzwischen freilaufend auf dem Stellplatz. Die Hundis laufen neben den Zugmaschinen her, und sogar unser Bruno mag sie - also die Hundis, nicht die Zugmaschinen.

Wir sollen doch mal mitkommen, die Tiere angucken, tun wir auch, aber leider wirds schon dunkel und Fotos aus der Hand werden nix. Wir sind mittendrin im geordneten Chaos. Die haben wirklich die Ruhe weg. Und immernoch werden Container an die richtige Stelle geschafft, die Viehcher sind nun auch im mobilen Stall (hoffe ich), und wir sitzen anschließend erstmals auf dieser Tour bis spät abends vorm Womo. Die Fledermäuse fangen die Mücken weg, die Vögel balzen immernoch. Urlaub.

 

Donnerstag, 8.5.08

Heute machen wir einen Faulenzertag auf dem Stellplatz und gucken dem Treiben der Zirkusleute zu, die nun das Zelt hochziehen. 

  

  

Gegen 14:00  schick ich mal eine SMS an Chris und Frank, die sich wahrscheinlich auf der Fahrt vom Edersee hierher befinden, mit der Frage, wo sie sich rumtreiben. Und kurz drauf fährt ein Womo auf den Platz. Es sind Frank und Chris. Sie steckten bei meiner SMS gerade in den 36 Kyffhäuserkurven von Kelbra hierher. Und hinterher haben wir erfahren, dass sie ebenfalls die Umleitung nicht richtig gefahren sind und genau wie wir dabei über Sondershausen kamen.

Nun sitzen wir gemeinsam in der Sonne, schwätzen, und beobachten unsre Sonnenallergie, die sich ständig verschlimmert. Chris hat nämlich die gleichen Pusteln wie ich. Aber egal, Hauptsache herrliches Wetter und Urlaub. Leider will niemand mit mir in die Kunsthalle auf dem Berg laufen. Also alle sind dran schuld, dass ich das große Gemälde wohl niemals sehen werde.

Kurz vor 23:00 wirds draußen richtig feucht und frisch, und wir ziehen uns ins warme Womo zurück. So ein Faulenzertag ist ganz schön anstrengend.

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