Moseltour   27.-30.3.09

Ursprünglich war die Abfahrt für Donnerstag gegen Abend geplant. Es schüttete jedoch wie aus Eimern, und auf der Autobahn war ein 10-km-Stau gemeldet. So machte die Fahrt keinen Sinn und wir fuhren dann doch lieber erst Freitag los.
Als Zwischenstopp bietet sich Oberwesel an, denn Manni und Gela wollen dort ebenfalls hin. Als wir gegen Mittag dort ankommen, sieht der Platz noch sehr leblos aus und außer dem freilaufenden Campinghund ist niemand da. Und auf den Hund haben wir keine Lust. Also weiter. Ab und zu mal ein Schauer, dann wieder Sonne, und leere Stellplätze an der Mosel.

Gegenüber von Beilstein liegt mit traumhaftem Blick auf die Burg ein kleiner Campingplatz, der soll es sein. Beim Aussuchen des Standplatzes erfahren wir aber, dass die Fähre noch nicht in Betrieb ist. Mist, gerade der Besuch der Burg Beilstein hätte uns gereizt. Dann wollen wir hier auch nicht bleiben.

 

Hier der Platz in Neef, mit Blick auf den Calmont, Europas steilsten Weinberg. Leider ist auch hier noch Winterpause. Jetzt kann ich sagen, dass ich den Klettersteig machen wollte, es mir aber nicht vergönnt war

Schließlich sind wir in Reil gelandet, und nächstes Mal warten wir mit so einer Tour, bis alle Stellplätze offen haben. März ist definitiv zu früh, denn Stellplatzsuche kann ganz schön nervig sein, wenn eine Enttäuschung nach der anderen kommt und außerdem das Wetter rumspinnt. 

  

Nun gehts noch schnell ins Städtchen, aber es gibt nicht viel her. Kurz nach der Rückkehr fängts auch schon wieder an zu schütten. Den Abend verbringen wir vor dem Fernseher und dem Laptop, ich muss ja meinen neuen fonic-Stick einweihen.

Samstag
Prima, es regnet immer noch. Schnell ein Hundegassi, Frühstück und los gehts Richtung Bernkastel-Kues, Städtchen angucken. Hier waren wir schon Jahre nicht mehr. Die Fahrt entlang der Mosel ist wie immer schön, die Weinberge sind zwar noch kahl, aber man ahnt den nahenden Frühling. 

Die Weiden haben schon Farbe und auch einige Mandelbäumchen fangen an zu blühen. Zwischendurch scheint immer wieder mal die Sonne, während der Himmel sich gleich wieder beängstigend schwarz zuzieht. Richtiges Aprilwetter halt, obwohl im Kalender noch März steht. 

  

In Bernkastel-Kues angekommen erwischen wir noch einen Parkplatz am Moselufer und machen uns auf den Weg.

  

Interessant, wie die Platanen beigebracht bekommen, dass sie in die Breite zu wachsen haben.

Die könnens schon.

   

Dank des Mistwetters ists nicht voll hier, und wir bummeln durch die Gassen, ohne durchgeschoben zu werden.

   

Kitsch und Nippes in Hülle und Fülle warten auf die Touristen. Manche Schaufenster wollen sich aber nicht knipsen lassen und schützen sich durch Spiegelungen. 

Habs aber ausgetrickst. 

  

Ziemlich eng ists in der Altstadt, und hier steht das schmalste Haus Deutschlands. 

  

Nun wirds Zeit für einen Cappuccino, und kaum sitzen wir, kommt ein gewaltiger Schauer vorbei. Die Graupelkörner fliegen bis in die Kaffeetassen. 

Es ist zwar leicht ungemütlich aber trotzdem lusdisch unter der Markise zu sitzen, während Petrus versucht, die Welt untergehen zu lassen. Ruckzuck sind die Gassen leer und nach dem Schauer machen wir uns langsam auf den Rückweg. 

     

Trier steht nun noch auf dem Programm. Ich will mal die Porta Nigra aus der Nähe angucken, nicht nur immer im Vorbeifahren.

Weiter gehts also an kahlen Weinbergen vorbei, das Moseltal wird breiter, die Berge flacher, und schon sind wir im Großstadtverkehr von Trier.

Der Stellplatz liegt am Stadtrand neben dem Messepark, ist riesengroß und fast leer. 
In die Stadt müssen wir nun mit dem Bus fahren. Oje Hilfe, wir sind doch Autofahrer. Mal sehen ob wir das hinkriegen. 
Die Bushaltestelle finden wir, und der Bus soll laut Fahrplan in 4 Minuten kommen. Na geht doch. 
Aber der Bus kommt nicht. 
Leider haben wir übersehen, dass da Montag - Freitag steht. Heut ist Samstag und der Bus fährt garnicht. Wir müssen also über die Brücke und dort die Linie 83 suchen.

Sie hält links von der Bendiktiner-Abtei St. Matthias. Und für den Fall, dass wir nicht mehr wissen wo wir später wieder hinmüssen, und notfalls mit dem Taxi zurückfahren, fotografier ich die Abtei, denn Zettel und Stift haben wir nicht dabei. 

Und dann sind wir tatsächlich problemlos an der Porta gelandet.

Naja, sieht aus wie im Vorbeifahren auch. 
  

Ist groß, uralt, überall ein wenig kaputt, bissi dreckig, und reißt uns nicht vom Hocker. Ich sags ja immer, wir stehen nicht auf alte Mauern, die niemand mehr braucht. Aber um nicht als Kulturbanause dazustehen, wollt ich das Ding halt mal sehen. Jetzt kann ichs abhaken. 

Auf dem Hauptmarkt ist heute Ostermarkt, den nehmen wir noch mit,

   

und Würstchen ebenfalls. 

  

Bruno trifft ab und zu nen Kumpel und er hat hier seinen Spaß. Ihn interessieren die alten Mauern noch weniger als uns, 

wohl aber kleine weiße Hündinnen.

  

Und dann kommt noch ein wenig Häusergucken, danach der Dom.

  

Und gleich nebendran steht die Liebfrauenkirche, die mir vom Äußeren her viel reizvoller erscheint, aber wegen Renovierungsarbeiten darf ich nicht rein. Also rein in den Dom, während Peter mit Bruno draußen wartet. Er darf nachher nochmal schnell...

  

  

Ist schon beeindruckender als das schwarze römische Tor.
Den heiligen Rock konnte ich leider nicht finden, obwohl ich auch im Untergeschoss rumgeirrt bin. Da hab ich wohl irgendein Hinweisschild übersehen. Nagut, ich werds verschmerzen. 

Nach inzwischen 2 Stunden Großstadtflair suchen wir die Bushaltestelle, finden sie auch, erwischen sogar den richtigen Bus, und lassen den Tag im warmen Womo ausklingen.

Sonntag

Zeitumstellung,  und gegen 12:30 Sommerzeit Abfahrt nach Idar-Oberstein. Herrliche Fahrt durchs Pfälzer Bergland, und strahlender Sonnenschein, der immer wieder mal von schwarzen Wolken abgelöst wird. Oben auf dem Erbeskopft liegt sogar noch Schnee,

   

   

   

und hier legen wir eine Pause ein, bevor es dann runter nach Idar-Oberstein geht.

Das Gebäude der Diamant- und Edelsteinbörse überragt hier alles 

  

und vervollständigt das Bild des absoluten Stilbruchs, der hier den Ort beherrscht. 

Da passen weder die modernisierten Häuser zu den Resten der Altstadt, noch fügt sich das Straßenpflaster ins Stadtbild ein. Sogar die Straßenlampen machen mir Gänsehaut. Hier stimmt nix. Obendrein stehen auf dem Marktplatz Schilder, dass hier Alkoholverbot besteht.

Wir machen einen Bummel durch die ausgestorbene Fußgängerzone,

   

bewundern die Auslagen

  

und die dicken Steine.

Ein Osterei aus Lapislazuli hätte ich schon gern gehabt, aber Peter hatte Glück, die Läden waren alle zu.

Es lohnt sich nicht, hier den Stellplatz zu suchen, und wir setzen unsere Fahrt fort, kommen an der Felsenkirche vorbei,

 und landen gegen 16:00 auf dem Stellplatz in Lauterecken.

Es folgt der obligatorische Stadtrundgang:

     

und über die Draisinenstrecke kürzen wir den Rückweg zum Platz ab.

Zum Abendessen haben wir uns das Brauhaus ausgesucht, und müssen wieder die Draisinenstrecke laufen.

Bruno hat inzwischen kapiert, dass der Sprung von Schwelle zu Schwelle nicht so weh tut wie der Schotter, und hüpft wie ein Hase die Strecke entlang. Nach dem Bierkutscherschnitzel, einem hellen und zwei dunklen Veldenz und einem Willi gehts uns so richtig gut und wir freuen uns aufs gemütliche Womo.

Montag

Wir werden von strahlendem Sonnenschein geweckt - der Frühling ist da. Hundegassi geht sogar ohne Jacke, klasse Wetter. Aber leider müssen wir nun heim. Um den Frühlingstag so richtig zu genießen, verzichten wir auf die Autobahn und fahren quer durch die Pfalz Richtung Mainz, und mischen uns erst dann unter die LKWs.

Schade, dass die meisten Stellplätze noch Winterschlaf hatten und wir die Mosel nur im Schnelldurchgang gemacht haben. Aber wir kommen wieder