Kurzurlaub Hessen  2.10.-

Wir fahren heute ins Land der Kegelberge, und zwar erst mal nach Sargenzell bei Hünfeld.

     

  

In der Alten Kirche in Sargenzell wird jedes Jahr zum Erntedankfest ein anderes altes Gemälde aus Samen, Körnern, Früchten und gemahlenen Blüten nachgelegt. Auf einer Fläche von 4,5 x 6 m entsteht so in mühsamer Kleinarbeit seit 1988 alljährlich ein Früchteteppich, der diese kleine Ortschaft bekannt gemacht hat.

Nach Ende Oktober wird alles wieder auseinandergepflückt, die Samen ausgesiebt und sortiert, und fürs nächste Bild wieder verwendet.

  

Das hier ist ein Bild vom Entstehungsbild. Die Frauen arbeiten ein Vierteljahr lang in 3 Schichten und belegen das von einer Künstlerin vorgemalte Bild mit farblich passenden Körnern.

Von hier aus wollten wir eigentlich auf den Stellplatz in Hünfeld, aber inzwischen sind dort die Bäume so hoch gewachsen, dass man sich in dem Tal eingesperrt fühlt. Außerdem war nur noch ein Platz frei, und Peter hätte sich irgendwie dort reinzwängen müssen. Nee, das ist nix für uns. Weiter gehts nach Rasdorf, dem Dorf beim Point Alpha. Passt ja ganz gut, denn morgen ist Tag der Deutschen Einheit. Wir wollten eigentlich keinen Gedenktag einlegen, und nun stecken wir durch Zufall genau mittendrin.

  

Gleichzeitig mit uns kommt der Sturm am Stellplatz an. Und nass und kalt ists außerdem. Aber solange die Kühe auf der Weide gegenüber nicht fliegen, wird uns auch nix passieren.

Peter wechselt mal gleich die Gasflasche, damit wirs nachher schön kuschelig haben, und dann machen wir uns warm eingepackt auf den Weg zum Gasthof, die Stellplatzgebühr bezahlen. Gleichzeitig wird Carl geleert, und dann gibts Abendessen. Draußen stürmts immer weiter, und immer stärker, und so schaukelt das Wetter uns recht ruppig in den Schlaf.

 

Mittwoch, 3.10.18

Wir haben die Nacht überstanden,

  

unsre tierischen Nachbarn auch, und Pappert hat heute offen, und da hol ich gleich mal Brötchen.

Dann fahren wir weiter. Und natürlich kommen wir am Point Alpha vorbei, und weil da gleich die Feierstunde ist, gehen wir mal schnell übers Gelände, denn normalerweise kostet es 6 € Eintritt p.P.

  

  

  

Dann fahren wir weiter, und kommen noch an dem vor kurzem erst besuchten Wachturm vorbei. Heute ists Wetter allerdings besser, sodass man von der Landschaft, dem hessischen Kegelspiel, auch etwas sieht.

Nun fahren wir durch nach Eschwege, ins Frau-Holle-Land, denn dort auf dem Stellplatz am Werratalsee wollen wir ein paar Tage relaxen, weil uns ja meine Gesundheit letzte Woche einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

Und wir haben Glück. Alle 12 Komfort-Stellplätze mit Seeblick sind frei. Aber leider ist der Mensch am Empfang nicht damit einverstanden, dass wir immer nur täglich für eine Nacht bezahlen wollen, weil ich ja nicht weiß, wie lange mein Blutdruck mitspielt. Ziemlich schlecht gelaunt und unwillig erklärt er uns, dass wir bis Samstag bezahlen müssen, und dass auch bei der Parkuhr das Geld weg ist, wenn man früher wegfährt.

Ich glaub ich spinne. Es ist ein Stellplatz, kein Campingplatz. Aber er kann angeblich dann keine Reservierung vornehmen, wenn wir den Platz blockieren. Hallo.... der komplette normale Stellplatz ist frei, alle 12 Komfortplätze sind frei. Es ist kein Mensch da. Was blockieren wir da, wenn doch alles sowieso frei ist?

Jedenfalls ists eine Frechheit, so mit Gästen umzugehen. Und das erzählt ihm Peter noch, bevor wir uns bedanken und weiterfahren.

Jetzt stehen wir für die Hälfte des Geldes und trotzdem mit Blick aufs Wasser gegenüber vom Werratalsee am Meinhardsee.
Da gibts nämlich auch einen Stellplatz vor dem Campingplatz. Und einen sehr netten Platzbetreiber 

  

Nach dem Mittagsschlaf machen wir unsren ersten Spaziergang, um die Gegend zu erkunden. Dabei kommen wir auf dem Weg nach Grebendorf an etlichen Seen vorbei. Einer schöner als der andere.

  

  

Im Dorf gibts schön restaurierte Fachwerkhäuser, aber allzuviele schauen wir nicht an, denn der Weg war schon recht weit, und wir müssen ja auch wieder zurück.

  

  

Und das hier ist der Grebendorfer Sandhase.

Die Grebendorfer haben nämlich den Uznamen Sandhasen, weil sie in früheren Zeiten Sand in handliche kleine Säckchen verpackt haben und diesen verkauften, damit er auf die Holzdielen der Stube geschüttet beim Rausfegen den Schmutz mitnahm. So lebten ganze Familien vom Stubensand.

Nun machten wir uns auf den Rückweg, aber auf einem anderen Weg, und dabei kamen wir natürlich auch an anderen Seen vorbei.

  

Ja, ich weiß, eigentlich sind es nur recht kleine Seen, also Teiche....

.... und scheinbar haben sie auch keine Namen, sondern Nummern. Wie viele es wirklich sind, werden wir vielleicht noch erfahren, wenn wir länger hierbleiben.

  

Der größte dieser Teiche (oder sinds gar drei ) beherbergt in seiner Mitte den Campingplatz.

Und beim roten Kreuzchen stehen wir. Ganz alleine. Ohne Nachbarn. Sehr schön. Hinter uns ist nur noch der FKK-Platz. Aber da ist bei den momentanen Temperaturen nix los.

Zum Abendessen gehen wir in die Campingkneipe.

  

Bier, einmal Männerbier und ein entschärftes, und Salat für beide,

  

und für Peter Rahmschnitzel, und wegen meinem Laktosegedöns nehm ich lieber ne Currywurscht. Schmegge musses. Lecker wars.

Und schon auf dem Rückweg wurde mir klar, dass die Salatsoße nicht laktosefrei war. Immer unterlaufen mir so kleine dumme Fehler, wenn ich schonmal sündigen will und auswärts esse. Dabei war eigentlich die Currywurscht aus Schweinefleisch die Sünde, nicht der Salat.

Egal. Wir genießen noch die Abendstimmung am See,

und den Sonnenuntergang hinterm Hohen Meißner, auf dem die Frau Holle wohnt. Und dann gehts vor die Glotze und den Laptop.