Ich hab zwar viele Ziele aufm Zettel, aber die Wege zu den Zielen gefallen uns garnicht. Wohnkasernen, Großstadt, Firmen, 4spurige Straßen, Autobahnen.... nee, das ist nicht unsers.
Im Moment wünschen wir uns in ein Dorf in der Lüneburger Heide oder so ähnlich. wir müssen hier ausm Pott raus und
Ich hab zwar viele Ziele aufm Zettel, aber die Wege zu den Zielen gefallen uns garnicht. Wohnkasernen, Großstadt, Firmen, 4spurige Straßen, Autobahnen.... nee, das ist nicht unsers.
Im Moment wünschen wir uns in ein Dorf in der Lüneburger Heide oder so ähnlich. wir müssen hier ausm Pott raus und

 

1. Weihnachtsfeiertag

Die Nacht hats dauernd mal genieselt, geregnet und gewindet, und Carlchen hat dauernd mal gekötzelt und geschmatzt, aber ansonsten haben wir gut und lange geschlafen. Hier ists übrigens länger dunkel als daheim, denn gegen 8:00 bin ich mit Carl raus, da wars noch ordentlich duster.

Aus meinem hellgrünen Schal hab ich ihm einen schönen Halswärmer gemacht. Wenn das nicht hilft, weiß ich nicht, was noch helfen soll. Und die Farbe scheint auch ok, zu sein.

Kurz nach 10:00 machen wir uns auf den Weg zum ersten Ziel im Ruhrgebiet, dem Landschaftspark Duisburg Nord.

 

Diesmal ists auch nicht viel heller als vorgestern, als wir über diese Brücke fuhren. Allerdings wars vorgestern schon nach 16:00, also fast Nacht.

Und hier sehen wir wohl vorläufig letztmalig den Rhein.

  

Auf dem Stellplatz angekommen müssen wir als erstes Wasser fassen, das macht Peter. Und Carl muss Wasser lassen, das ist meine Aufgabe.

Und dann gehts zur Besichtigung der riesigen Leiche aus altem Eisen.

  

  

  

Überall wurden kleine Bäumchen gepflanzt, im Gasometer kann man tauchen, auf Hochofen 5 befindet sich eine Aussichtsplattform, außerdem wird er nachts farbenfroh illuminiert, und die Lagerstätten und Erzbunker wurden zu kleinen Gärten, Spielplätzen und Kletterwänden.

  

  

  

Die Alte Emscher, die früher als Abwasserkanal diente, wurde zu einem netten Flüsschen gemacht und führt nur noch sauberes Regenwasser.

  

Trotz all diesen Bemühungen macht uns der Aufenthalt auf dem Gelände der Hütte ein seltsames Gefühl, und ich kann mir nicht vorstellen, mit Kindern auf so einen Spielplatz zu gehen, auch wenn er schön angelegt ist.

  

Jedenfalls ist unsre Stimmung nicht so, dass wir heute Nacht hier auf dem Stellplatz bleiben wollen, sondern wir fahren weiter nach Essen, denn als nächstes haben wir den Gruga-Park auf dem Plan.

Ruhrgebiet -  die grüne Oase zwischen Kohle und Stahl

Die ganze Fahrt geht durch bebautes Gebiet, Wohnkasernen, Großstadt, Firmen, Industrie, 4spurige Straßen, Autobahnen.... viele Kilometer lang nur dicht besiedelt, bzw. ist alles so bebaut, dass viele Menschen auf kleinstem Raum wohnen.... nee, das ist nicht unsers. Und grün ist da auch nix.

Den Gruga-Park finden wir zwar, aber mitten in der Stadt, alles zugeparkt, einfach nur schrecklich. Und wir starten durch nach Hattingen, dort soll es einen schönen Stellplatz an der Ruhr geben, und auch einen historischen Stadtkern. Das hört sich schon freundlicher an.

Auch diese Fahrt ist wieder schlimm für uns. Großstadt halt. Lediglich in Bochum gibts entlang der Straße ein paar schöne alte Villen, aber der Rest ist wieder deprimierend.

Hattingen ist definitiv unsre 2. und letzte Station im Ruhrgebiet. Ich hab zwar viele interessante Ziele aufm Zettel, auch etliche im Grünen, aber die Wege zu den Zielen gefallen uns garnicht. Die Wohnkasernen ziehen uns runter und da kommt keine Urlaubsstimmung auf. Und so dringend müssen wir das Ruhrgebiet nun doch nicht kennenlernen.
Vielleicht verpassen wir etwas, vielleicht behalten wir auch ein falsches Bild im Kopf, aber die die Fahrt durch Großstädte tun wir uns nicht an. 

Im Moment wünschen wir uns in ein stinklangweiliges Dorf in der Lüneburger Heide oder so ähnlich. Wir müssen hier ausm Pott raus um freier atmen zu können.

Aber nun sind wir erst mal hier in Hattingen und schauen uns um. Und prompt landen wir an der Henrichshütte. Hier wird nichts begrünt und verschönert, sondern in einzelnen Bauten findet Kultur statt.

  

Die kleine Ratte singt nette Lieder und will mit Eisenerz gefüttert werden..... trallari trallahey tralla hoppsasa....

  

 

Aber dann kommen wir zu unsrem Friede-Freude-Eierkuchen-Gefühl. Wir gehen im Nieselregen an der Ruhr lang.

  

Ein Stück nach links, dann ein Stück nach rechts, und dann gibts das Weihnachtsabendessen: Pute mit Klößen. So passt uns das.

 

gefahrene Kilometer: 110
Stellplatz 7 €

 

2. Weihnachtsfeiertag

Das Urlaubsgefühl hält heute an, denn schon beim Morgengassi im Nieselregen und Wind begegnen uns Möwen und Gänse und Carl gehts besser, als wir den Leinpfad nach links gehen.

  

  

Und weiter vorn fließt die Ruhr rechtwinklig um die Ecke. Und weil das bei einem Fluss eigentlich garnicht geht, stürzt sie sich einfach mit Getöse zweimal nen Meter in die Tiefe und fließt danach einfach rechtsrum weiter. Jetzt ist aber grad doofes Wetter, um dies näher zu ergründen. Später gehen wir nochmal hierher.

Und dann gibts Frühstück.

Danach putz ich nochmal gründlich den Fußboden. Carl spuckt nicht mehr. Anschließend machen wir uns auf den Weg ins historische Städtchen, also irgendwo soll ein Stück Altstadt sein, das suchen wir jetzt.

  

Und wir finden es auch. Und ab und zu schaut auch die Sonne mal raus. Passt.

  

  

Den Rückweg nehmen wir Richtung Henrichshütte und kommen am dazugehörigen See vorbei. Auch dies war scheinbar früher Dreckwasser. Jetzt ists richtig schön hier.

  

  

Nach Karottensuppe und Resten von gestern schauen wir nach dem Ruhrfall. Über die komplette Breite tosen die Fluten bergab.

  

Und die Kormorane beobachten das Spektakel.

Nun ists Zeit fürs späte Mittagsschläfchen, wir sind nämlich ganz schön viel gelaufen und ziemlich platt.